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Initiative gegen Farbvandalismus
Pilotprojekt gegen Graffiti in Vegesack geplant
Farbschmierereien tragen zur Verwahrlosung im öffentlichen Raum bei. Durch Graffiti entstehen, groben Schätzungen zufolge, alljährlich in Deutschland Schäden in Höhe von ca. 200 bis 500 Millionen Euro. Meist bleiben private Eigentümer auf diesen Kosten sitzen.
Durch Farbvandalismus verwahrloste Fassaden führen häufig zu weiteren negativen Entwicklungen in den Stadtteilen. Das ist unter anderem am Beispiel der Bahnhofsvorstadt zu sehen. Wenn man sich dort zu Fuß auf den Weg vom Bahnhof ins Viertel macht, kommt man kaum an nicht hässlich besprühten Wänden, verunreinigten und vermüllten Plätzen und Gehwegen vorbei, was sich vielerorts auch negativ auf Privatgrundstücke ausbreitet. Gebäudefassaden und Bürgersteige – das gesamte Straßenbild ist die Visitenkarten der Stadt.
Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang, dass eine kleine Gruppe von Straftätern der Stadtgesellschaft einen hässlichen Stempel aufdrückt. Ausgelöst durch eine Petition an die Bremische Bürgerschaft durch die Eheleute Silke und Michael Berthold im Herbst 2021 hat sich vor diesem Hintergrund eine Gruppe von Haus- und Wohnungseigentümern, aber auch Mietern, Gewerbetreibenden und Kulturschaffenden – Menschen aus allen Bereichen der bremischen Gesellschaft – zusammengefunden, um eine Initiative gegen Farbvandalismus, die Verschandelung, die Verschmutzung und das Vermüllen der Stadt zu bilden. Nunmehr scheint es nach mehrmaligem Nachhaken der Petenten und der Initiative zumindest zu einer zaghaften Reaktion der öffentlichen Hand zu kommen. Wahrscheinlich noch in diesem Jahr soll es zu einem vorerst örtlich begrenzten Pilotprojekt in Vegesack kommen.
Verschmutzte Wände und Flächen werden in Augenschein genommen, die dann vorrangig gesäubert werden

Getragen wird es von den Senatsressorts für Inneres und Umwelt in Zusammenwirken mit der Handelskammer und der Maler-Innung. Für Anfang September ist eine Begehung der genannten Institutionen in Bremen-Vegesack geplant. Dabei sollen verschmutzte Wände und Flächen in Augenschein genommen werden, die vorrangig gesäubert werden sollen. Sollten in Vegesack Erfolge erzielt werden, sollen die Erkenntnisse auf das gesamte Stadtgebiet übertragen werden, hieß es in einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion, die sich nach dem Stand der Bemühungen um ein städtisches Gesamtkonzept zur Bekämpfung des Farbvandalismus erkundigt hatte. Haus & Grund hatte der Stadt Bremen Anfang dieses Jahres in diesem Zusammenhang geraten, sich ein Beispiel an anderen Kommunen und Städten zu nehmen. Best Practice Beispiele sind Amsterdam und Groningen in den Niederlanden. Hier konnten die ehemals unansehnlichen Innenstädte mittlerweile durch verschiedene Maßnahmen ihr ursprüngliches Stadtbild zurückgewinnen. Für Bremen besonders interessant wurde die Stadt Freiburg erwähnt: Dort hatte der Gemeinderat schon im Jahr 2017 einen Maßnahmenkatalog zum Thema illegale Graffiti und Farbvandalismus beschlossen. Die Maßnahmen für private Gebäude koordiniert dort der Verein Sicheres Freiburg e.V. Privaten Eigentümern, die illegale Graffiti an ihren Gebäuden fachmännisch durch Ansprechpartner der Maler-Innung entfernen lassen, erhalten eine sogenannte „Nachstreichgarantie“ zur Absicherung. Das bedeutet, dass innerhalb eines halben Jahres die Kosten zur Beseitigung einer erneuten Sachbeschädigung durch Farbvandalismus bis zu zwei Mal durch die Stadt übernommen werden. Voraussetzung hierbei ist, dass der Eigentümer seine Fassade auf eigene Rechnung von illegalem Graffiti entfernt oder seine Fassade auf eigene Rechnung frisch gestrichen hat. Es muss eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung durch Farbvandalismus gestellt werden. Die Streichaktion darf nicht länger als ein halbes Jahr her sein.
Wünschenswert wäre es, wenn diese Beispiele auch in den übrigen Stadtteilen Bremens und Bremerhavens umgesetzt werden und nicht lediglich punktuell in Vegesack zum Erfolg geführt werden.





